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ARBEITSANREGUNGEN

Falls euer Interesse nun geweckt wurde, haben wir hier einen kleinen Leitfaden für euch zusammengestellt. Critical Incidents (CI) bieten viele Einsatzmöglichkeiten. Zum Beispiel könnt ihr unsere CI für Seminare, Workshops oder auch im privaten Rahmen nutzen, um euch selbst und andere  für (interkulturelle) Missverständnisse zu sensibilisieren. Durch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Fällen könnt ihr ein Gefühl für die Perspektiven der anderen kulturellen Lebenswelten bekommen. Wichtig ist dabei auch, die eigenen Perspektiven zu hinterfragen. 

Dabei müsst ihr beachten, dass die Interpretationen nicht allgemeingültig sind, sondern abhängig von zum Beispiel persönlichen Erfahrungen und Charaktereigenschaften. Das Ziel ist, „situative, kulturelle, persönlich bedingte Einflussfaktoren auf interkulturelle Interaktionen zu erkennen“ (Hiller 2016: 72).

MODELL-LERNEINHEIT

Leitfragen für die Arbeit mit Critical Incidents:

SITUATION

Wie interpretierst du die Situation aus deiner Sicht? Warum haben die Personen so gehandelt und was könnten äußere Einwirkungen auf ihr Handeln gewesen sein?

PERSONEN

Wie lässt sich das Verhalten der Person aus deinem Heimatland und dem jeweils anderen Land erklären? (Beachte dabei z. B. den persönlichen Hintergrund, Kontext, Sprachbarrieren etc.).

KULTUR

Was können kulturelle Gründe für das Handeln sein (z. B. Werte, Sitten, unterschiedliche  Kommunikationskonventionen/- schwierigkeiten)?

Gibt es überhaupt kulturelle Gründe für das Handeln?

INDIVIDUELLE HANDLUNG

Wie hättest du selbst gehandelt? Hast du Vorschläge für Handlungsalternativen?

MÖGLICHE DENKANSTÖßE

Anschließend könnt ihr mit einem/einer Partner*in (am besten aus unterschiedlichen Kulturen) darüber diskutieren, wie ihr die Fälle interpretiert.

Formuliert z. B. Werte, die möglicherweise in den entsprechenden Kulturen existieren.

Kennt ihr Critical Incidents aus eurem eigenen Umfeld? Beschreibt diese und diskutiert sie mit eurem/eurer Partner*in.

Hier noch ein paar Literaturempfehlungen für euch:​

Bosse, Elke (2011). Qualifizierung für interkulturelle Kommunikation: Trainingskonzeption und -evaluation. München: ludicium.

Bosse, E. (2018). Studienrelevante Heterogenität erkunden: Erhebung und Analyse von Critical Incidents. In Auferkorte-Michaelis N. & Linde F. (Hg.), Diversität lernen und lehren – ein Hochschulbuch (pp. 116-134). Opladen; Berlin; Toronto: Verlag Barbara Budrich.  http://www.jstor.org/stable/j.ctvbkjx58.11 [Zugriff: 21. August 2019]

Deutsches Studentenwerk (Hg.) (2016). Eine Frage der Perspektive. Critical Incidents aus Studentenwerken und Hochschulverwaltung. Berlin.​

Hiller, Gwenn G., Vogler-Lipp, S. (Hg.) (2010): Schlüsselqualifikation Interkulturelle Kompetenz an Hochschulen: Grundlagen, Konzepte, Methoden. Wiesbaden: VS Verlag.

Projekt Mehrsprachigkeit und Multikulturalität im Studium: http://www.mumis-projekt.de/mumis/index.php [Zugriff: 20. August 2019]

Schumann, A. (Hg.) (2012). Interkulturelle Kommunikation in der Hochschule: Zur Integration internationaler Studierender und Förderung Interkultureller Kompetenz. Bielefeld: transcript Verlag.

Weidemann, A., Straub, J., & Nothnagel, S. (2010). Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz?: Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung. Ein Handbuch. Bielefeld: transcript Verlag.

Wissenschaft weltoffen. Bildungsausländer/innen und Bildungsinländer/innen in Deutschland seit 2006. Hg: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) und Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) Bielefeld. www.wissenschaftweltoffen.de [Zugriff: 12. Februar 2020]

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