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Fallbeispiel: Ida M.

Ida M. kommt aus einem kleinen Dorf im Kreis Plön und studiert Empirische Sprachwissenschaft und Islamwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie engagiert sich als Tandem-Partnerin bei kulturgrenzenlos e.V. in Kiel für die soziale Integration von Geflüchteten. 
 

rothaarige Frau

 

„Ich hatte vor etwa einem Jahr eine Einladung zum Abendessen bei einer syrischen Familie, die ich auch vorher schon ein bisschen kennenlernen konnte. Ich hab mir dann vorher überlegt, dass es ein bisschen unhöflich wäre, wenn man dort mit leeren Händen auftauchen würde. Ich dachte, dass es vielleicht langweilig ist, Blumen oder irgendwie Süßigkeiten mitzubringen. Deshalb hab ich überlegt, dass ich zu dem Abendessen mit einer Kleinigkeit auch etwas beisteuern könnte. Daraufhin hab ich eine Kleinigkeit vorbereitet und bin dann zu dem Treffen erschienen. Da wurde ich auch sehr freundlich begrüßt. Als ich die Kleinigkeiten überreichen wollte, schaute mich vor allem die Frau sehr verwirrt an und wirkte auch irgendwie in gewisser Weise verletzt. Ich war mir dann zunächst sehr unsicher und habe auch nichts weiter gesagt. Sie hat das, glaube ich, auch bemerkt und sich dann daraufhin schnell bedankt. Sie hat das Essen zu dem anderen Essen dazugestellt und gesagt, dass sie mich ja einladen würde und dass sie auch für alle reichlich gekocht hätte. Ich war dann so verunsichert, dass ich mich nicht getraut habe, irgendwie noch mal nachzufragen, was das für Hintergründe hat und hab dann einfach beim Essen auch nicht weiter irgendwie was dazu gesagt.“

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